Freitag, 30. Mai 2014

Yasni, Google und die Krux mit dem EuGH-Urteil zum Datenschutz ...

Wie allen geneigten Lesern mittlerweile bekannt sein dürfte, hat Google vor dem EuGH ein Urteil hinnehmen müssen, das es der Suchmaschine untersagt, bestimmte Links auf bestimmte Webinhalte zu setzen. Das ist weitreichend diskutiert worden, unter anderem hier.

Nun kommt aus ganz anderer Ecke Sperrfeuer in der Angelegenheit, nämlich im Blog von dem Personensuchdienst YASNI.

Man beklagt sich bitterlich, dass man gegen Zensur sei, diese nun aber zulassen müsse und das aber nur mit Widerwillen tue. Und man werde das zukünftig kenntlich machen, wenn jemand seine Daten bei YASNI unkenntlich gemacht haben wollte.

Nun mag man zu dem EuGH-Urteil ja differenzierte Meinungen haben, ich finde es ebenso nicht so ganz ausgewogen, dass aber YASNI hier als Rächer der Enterbten auftritt, ist schon eine gewisse Ironie.

Was unterscheidet Google und YASNI? Machen wir das mal an einem konkreten Beispiel fest. Während Google sich zumeist nur aus öffentlichen Quellen bedient, die auch die Daten die sie veröffentlichen in meisten Teilen rechtmäßig veröffentlichen, saugt YASNI alles auf, was im Netz zu einer Person zu finden ist. Und es scheint dort auch niemanden zu kümmern, ob die Sachen dort gerechtfertigt lagern. Es steht im Netz, also holen wir es uns.

Zum Beispiel: Sie registrieren sich die Domain "geileschlampenluder.com". Dort wollen Sie eine witzige Abi-Abschlussseite drauf legen, die nur für Ihren Abi-Jahrgang zugänglich ist. Sie versehen diese Seite mit einem Passwortschutz und machen "noindex, nofollow" und alles andere, damit jede richtige Suchmaschine die Seite ja nicht indiziert.

Google wird nun die Seite und sonstige Infos dazu nicht indizieren. YASNI wird die Seite selbst auch nicht mit Ihrem Namen in Verbindung indizieren. Aber, und jetzt kommt's, da gibt es so Webseiten im Netz, die nach neu registrierten Domains suchen. Diese werden indiziert und die Daten abgefragt. Unter anderem die Registrierungsdaten, also Ihr Name und Ihre Anschrift und Telefonnummer.

Die Internet-Registrierungsstellen haben in ihren Richtlininen festgelegt, dass die Daten zu Domaininhaber nur zu rechtlich korrekten Zwecken verwendet und schon gar nicht einfach so irgendwo veröffentlicht werden dürfen. Das stört diese Domain-Infograbber aber nicht. Die lösen das Captcha der Registrierungsstelle, snappen die Daten und veröffentlichen Ihre komplette Adresse nun trotzdem.

Nun geht YASNI  auch über diese Seiten und erfährt, dass Sie der Eigner der Domain sind. Und speichert das, weil es ja offen im Netz steht. Wenn Sie nun YASNI darauf hinweisen, dass diese Info nicht rechtmäßig aufgeführt ist, bekommen Sie vom Support die Standard-Antwort man sei ja nicht der Betreiber der verlinkten Webseite und man zeige auch nur das, was im Internet stehe und Sie sollten doch an der Quelle den Link entfernen lassen. Die Quelle hat ihren Geschäftssitz jedoch meist in Dubai, Moskau oder auf den Cayman Islands. Diese wunderhübschen Domain-Infograbber wissen ja, dass sie gegen die Regeln der Registrys verstoßen.

YASNI und Google wissen das sicher auch. Und während Google die Ergebnisse filtert und schon immer gefiltert hat und solche Infos mit rechtlich fragwürdigen Quellen rauslässt, findet YASNI nichts böses daran und veröffentlicht das. Bedeutet: Morgen weiß dann Ihr Chef, dass Sie mal die Domain "geileschlampenluder.com" hatten. Auch wenn das 10 Jahre her ist. Diese Domain-Infograbber löschen nämlich nichts. Und YASNI  auch nicht.

Während ich also mit Google wirklich Mitleid habe und mich frage, warum hier jemand in Beugehaft genommen wird, während der Ursprungsartikel ja rechtmäßig war und dem jenigen nur unliebsam hält sich das bei YASNI in Grenzen.

Dort will man laut dem Post nun anscheinend auch noch dazuschreiben, wenn jemand Löschung beantragt hat. Da steht dann also bei Ihnen, wenn jemand Sie bei YASNI sucht:

"Franz Müller: -> Links zu Webseiten -> Der Franz Müller hat uns mit Hinweis auf das aktuelle EuGH-Urteil die Verlinkung einiger Adressen untersagt, die Informationen zu seiner Person enthielten. Wir betrachten das als Zensur, sind der Aufforderung jedoch aufgrund rechtlicher Verpflichtungen nachgekommen. Yasni Support"

Na ich bin zum einen gespannt, wie lange sich diese Praxis, so sie denn umgesetzt wird, halten lässt und zum anderen frage ich mich, wie man als Personen-Metasuchmaschine die auf fragwürdige Quellen verlinkt so echauffieren kann. Warten wir mal ab, was da kommt. Vielleicht mag ja jemand von YASNI hier dazu Stellung beziehen, ich wette aber, dass keiner kommt.

Montag, 9. Dezember 2013

Eure Kinder kriegen jetzt kein Essen mehr! oder wie man reisserisch Blogleser auf sich zieht

Es gibt da im fernen Bayern eine Blogbetreiberin. Die nennt sich LizCollet. Dem Vernehmen nach ist die gute Liz Rechtsanwältin (laut Impressum) und hat somit durchaus Ahnung von rechtlichen Dingen. Ihr sollte somit auch in den Grundzügen verwaltungsrechtliches Handeln bekannt sein.

Nun lese ich heute nach meinem täglichen Surfen auf jurablogs.com (besuche ich gerne mal, diese Anwaltsblogs sind schon toll), einen Artikel mit der Überschrift "Und zur Strafe kriegen Eure Sprösslinge kein Kita-Essen, Ihr unartigen Eltern!" bei der LizCollet, hier abfrufbar.

Worum geht es da?

Eine Mutter beschwert sich in einer Zeitung, die LizCollet online gelesen hat, nun darüber dass ihr Sohn in einer Kindertagesstätte kein Mittagessen gekriegt hatte. Was war dem vorausgegangen:

  • die KITA wird von einem externen Dienstleister mit den üblichen Fressalien für die kleinen Hosenscheißer beliefert
  • die KITA benötigt dafür die Anzahl der mit Mampf zu versorgenden Hosenscheißer
  • die großen Hosenscheißer (Eltern) tragen für ihre kleinen Hosenscheißer das ganze auf einer Liste ein, also ob der Hosenscheißer was zu Mampfen kriegen soll oder lieber hungern soll
  • einige große Hosenscheißer haben trotz Ankündigung im Elternabend und trotz Brief gedacht "Leckt mi am Arsch, i mach des ned. Aba fressn soi mein Kind drotzdem no, gell"
  • die KITA hat sich nun bei diesen Kindern gedacht: "Verdammte Scheise, jetzt hobn mia des den Eltern 25 moi gsogt und imma no koa Kreize auf da Liste. Wenn mia den Baaz zuavui bestäin müssn mia des zoin. Oiso kriegn de jetzt koa Essn mehr.", also faktisch: Buchen die mehr ein als auf der Liste bezahlen die das eventuell selber, weil man das den Eltern nicht berechnen kann. Die könnten nämlich sagen: "ich hab nix angekreuzt, also zahl ich nix"
So haben dann die Erzieher einem Kind das Mittagessen verweigert. Dessen Mutter beschwert sich nun medienwirksam bei Zeitung und Bürgermeister. Wohlbemerkt, das angekreuzte und bezahlte Frühstück hat der Hosenscheißer bekommen. Nur zum Mittag hat der Hosenscheißer halt nix erhalten, weil wegen der Bestellsituation nichts mehr da war und die Mutter wurde ebenso gebeten, ihr Kind bitte vorzeitig abzuholen. Hat sie nicht gemacht, weshalb man ihn nun dann ohne Essen sitzen ließ.

So weit, so unspektakulär. Wer halt nicht bestellt, kann auch nix bekommen.

Die Liz regt sich nun über die schlechten Pädagogen auf, die ja das alles auf dem Rücken der Kinder austragen würden und ihren Job verfehlt hätten.

Aha.

Also, der große Hosenscheißer trägt seinen kleinen Hosenscheißer nicht in die Liste ein, die für die Beschaffung des Mittagessens notwendig ist. Demzufolge bestellt die Einrichtung nach Liste das Essen. Der kleine Hosenscheißer kriegt nun nichts, weil eben nicht soviel bestellt wurde.

Und nun ist die Einrichtung gemein, weil der kleine Hosenscheißer den qualvollen Hungertod gestorben ist. Aha!

Bilden Sie sich doch selbst mal Ihre Meinung, gerne auch hier im Blog. Und bedenken Sie dabei, was Sie gesagt hätten, wenn wie ein Kommentator unter dem Blogpost schrieb, Sie zu der zahlenden Klientel gehören würden (die Kreuzchenmacher) und nun die KITA die verfügbaren Speisen durch Anzahl aller Kinder teilen würde (Kreuzchenmacher und Nicht-Kreuzchenmacher), nur weil andere große Hosenscheißer einer ihnen mitgeteilten Aufgabe nicht nachkommen.

Dann ist natürlich die KITA böse, wenn sie das nicht so macht und die armen anderen Scheißer verhungern lässt. Selbstredend. Machtmissbrauch ist das. Auf dem Rücken der Kinder. Genau! Und selbstredend zahlen SIE gerne IHREN Beitrag, damit andere Mütter nicht zahlen müssen und deren Hosenscheißer trotzdem Essen bekommen. KLAR DOCH!

Und selbstredend sind die Erzieherinnen dann böse, wenn sie ihre MACHT missbrauchen, um über die Kinder die Eltern zu strafen. Ahja!

Frage ans Publicum: Ab wann ist es für die KITA gerechtfertigt, die Essensausgabe zu verweigern? Wieviele Ansagen müssen vorher erfolgen? Einmal im Elternabend und einmal per Brief sind ja anscheinend nicht genug, wenn selbst eine gestandene Anwältin und somit mit dem Recht vertraute Person hier in solcher Weise interviniert. Oder die gute Liz wollte nur mit ner reisserischen Aufmachung ein paar mehr Blogleser. Das dürfte ihr bei dem Titel sicher gelungen sein.

Ich freue mich auf die erheiterte Diskussion.

Mittwoch, 27. November 2013

Uschi Glas, die Ostdeutschen und viel Aufregung. Aber um was eigentlich?

Na, das hat die Uschi ja toll hingekriegt. Da sitzt sie bei Markus, der Lanze, im ZDF und der fragt sie doch tatsächlich, was sie denn vom Mindestlohn hält. Und Uschi sorgt für eine Entrüstung. Sie sagt nämlich:


"Also ich denke, er kann nicht kommen, weil wir ja das Problem haben, vor allem in den neuen Bundesländern wirklich nicht gut qualifizierte Menschen zu haben. Und dann wird man sich halt so entscheiden, okay, dann gehen die wieder in die Arbeitslosigkeit"

Entrüstung! Unter anderem bei Twitter, unseren Freunden bei der BILD, auf Uschis Facebook-Seite und sonst überall im Netz. Sogar eine Petition auf Change.org gibt es mit dem Thema.

Oha. Die böse Ossi-Hasserin Uschi. Am besten, die Frau wird sofort Deutschlands verwiesen. Schließlich denkt sie anscheinend, so der eindeutige Tenor der Kommentare und der Petition, alle Ossis seien dumm.

Wirklich? Hmm. Sie sagt also "... weil wir ja das Problem haben, vor allem in den neuen Bundesländern wirklich nicht gut qualifizierte Menschen zu haben ...". Sagt Sie alle? Nein. Was sagt sie wirklich?

Vor allem in den neuen Bundesländern gibt es nicht gut qualifizierte Menschen.

Sie sagt aber nicht, dass alle nicht gut qualifiziert sind.Sie sagt, es wären mehr als in den alten Bundesländern. Ob das stimmt mag dahin gestellt sein und habe auch ich nicht überprüft. Es ist aber eine völlig andere Aussage, als die welche der Frau jetzt unterstellt wird.

Und mit einem Nachsatz hat sie leider recht, sofern ihre Annahme stimmt:

  1. Wenn es in den neuen Bundesländern (aus denen auch ich komme, ich darf das also sagen) wirklich zu wenig qualifiziertes Personal gibt
  2. dann wird ein gesetzlicher Mindestlohn dazu führen, dass Arbeitgeber nur die Leute für diesen Lohn einstellen, die sie auch wirklich gebrauchen können und nicht so gut qualifizierte, die bisher für weniger eingestellt wurden und ggf. aufgestockt haben werden eben nicht mehr eingestellt
  3. was wieder dazu führen wird, dass diese Leute keine Anstellungen finden werden, somit die Staatskasse dann auch den kompletten Hartz-IV-Satz kosten werden, anstatt vielleicht 100 Euro Aufstockergehalt
Da stellt sich auch mir als Ossi mal die Frage: Was wäre besser. Ein Mindestlohn und dann den kompletten Satz an Hartz-IV für die bezahlen, die aus dem Raster fallen oder kein Mindestlohn und nur das Bezahlen was zwischen Gehalt und Grundsicherung fehlt?

Hmm.

Denken Sie da mal drüber nach. Und darüber, was Uschi wirklich gesagt hat und nicht was Sie glauben, dass sie gesagt hat. Dass alle Ossis dumm sind, hat sie nämlich nicht gesagt. ;)

Montag, 9. September 2013

Über Freunde, Feinde und sonstige Versprechungen ...

Es gibt ja so Menschen im Leben, die nennen sich Freunde. Diese Menschen wachsen einem ans Herz, man kümmert sich um sie und erwartet eigentlich nicht viel zurück. Außer Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit vielleicht. Diese "Freunde", von denen ich hier spreche, betonen auch die ganze Zeit, wie freundschaftlich man doch verbunden sei, dass man selbst sehr wichtig für diese Personen sei, großes Vertrauen geniesse usw. usw.

Nun, alles schön oder?

Leider ist es so, dass manche dieser "Freunde" irgendwann einmal einen Sinneswandel erleben. Da wird hinter dem eigenen Rücken angeschwärzt, es werden hinter dem eigenen Rücken Dinge weitererzählt die man diesen Freunden und nur diesen Freunden erzählt hat und, haltet Euch fest jetzt: Wenn man diese "Freunde" dann darauf anspricht, dann hat die entsprechende Person die das weitererzählt bekommen hat das alles auch nur rein zufällig mitbekommen. Die entsprechende Person aber erklärt frei und freudig, das alles brühwarm erzählt bekommen zu haben und wie sich die "Freunde" doch noch bei der Erzählung über einen selbst lustig gemacht haben und wie lächerlich sie einen doch finden.

Tja, also wenn Ihr solche Freunde hättet, denen Ihr geholfen hättet in einer sehr kniffligen Situation, in der die Hilfe der anderen Person darin bestand mit allen wichtigen Informationen sofort zur damaligen "Gegenseite" zu rennen, die nun gerade nicht das alles wissen sollte, was Eure "Freunde" da gerade so bewegt, und genau diese Person ist nun auf einmal wieder bester Freund oder beste Freundin Eurer vermeintlichen "Freunde", wie würdet Ihr Euch da wohl fühlen?

Ausgenutzt, abgefertigt, verarscht? Genau, so fühlt man sich da.

Aber das geht noch zu toppen. Nebenher sinkt Euer Status auf: "Wir können ja mal ab und zu miteinander quatschen oder mal nen Kaffee trinken gehen." Und zwar von "Du bist die beste oder der beste Freund den ich je hatte und mein engster Vertrauter im Moment". Und Mister oder Misses "Ich erzähl mal alles der Gegenseite" ist wieder Numero Uno. :) Na wie fühlt Ihr Euch jetzt?

Ausgenutzt, abgefertigt, verarscht hoch 25? GENAU!

Aber macht Euch keine Sorgen, solange der Müller noch die Körner mahlt, und der Krügerrand noch immer seinen Wert hat, ist die Welt noch okay.

Nur die Freundschaften, die gehen halt leider. Das ist so. Und manchmal merkt man erst am Ende, wie hinterhältig man belogen worden ist. Sehr schade und traurig sowas.

Eure Jenny.

Hallo und willkommen

Hallo Ihr Lieben,

ich bin die Jenny und in diesem kleinen Weblog werde ich ab und zu mal was schickes aus meinem Leben erzählen. Ich hoffe, Ihr habt Spaß daran mir zu folgen. Also, bis bald.

Eure Jenny.